Illustration / Grafik: Nachts schwitzen

Tipps bei nächtlichem Schwitzen

Nächtliches Schwitzen ist eigentlich ganz normal. Jede Nacht verlieren wir zwischen 0,2 und 0,4 Liter Flüssigkeit durch Schwitzen – ob mehr oder weniger, hängt unter anderem von unserem Geschlecht ab, aber auch von Faktoren, die wir beeinflussen können.

"Nachts schwitzen" und "Schlafklima"

So können wir z.B. unser Schlafklima optimieren, um das nächtliche Schwitzen zu reduzieren: Eine große Rolle spielt dabei die Wahl der Bettwäsche. Die unterschiedlichen Eigenschaften von Bettwäsche beeinflusst das Schlafklima maßgeblich und es lohnt sich, diese besser zu verstehen. So fühlt sich die glänzende Satinbettwäsche beispielsweise kühl auf der Haut an, ob sie jedoch wirklich über ein gutes Feuchtigkeitsmanagement verfügt, hängt vom verwendeten Material ab. Zur Erklärung: "Satin" bezeichnet nicht das Material, sondern das Gewebe und kann aus Baumwolle, Seide oder anderen Stoffen hergestellt werden. Auch die Raumtemperatur, die Wahl der Bettdecke und der Schlafkleidung bestimmen unser Schlafklima mit. Und nicht zuletzt nimmt unser Verhalten tagsüber Einfluss darauf, wie viel wir nachts schwitzen. Wer sich am Tage viel bewegt, hat beispielsweise eine größere Chance auf ein trockenes, gesundes Schlafklima und ein geringeres nächtliches Schwitzen.

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Hygiene-Tipps bei nächtlichem Schwitzen

Unser direktester Kontakt besteht im Bett mit der Bettwäsche (neben der Schlafkleidung) – hier fließt unser Schweiß als Erstes hinein. Da jeder Stoff nur eine bestimmte Menge an Flüssigkeit aufnehmen kann, tritt irgendwann eine sogenannte Sättigung auf – die Folge: Der Schweiß wird weiter in die Bettdecke, in die Matratze und in das Kissen abgegeben. Dieser Sättigung kann durch regelmäßiges Waschen der Bettwäsche und des Bettlakens entgegengewirkt werden und typische gelb-braune Schweißränder auf der Bettdecke, dem Kissen oder der Matratze können so verhindert werden. Zusätzlich, und das empfehlen Bettenfachhändler häufig Männern, kann zwischen die Bettwäsche und das Kissen bzw. auch unter das Bettlaken ein Schonbezug (z.B. ein Moltontuch) eingelegt werden, der nächtlichen Schweiß aufnimmt und immer wieder gewaschen werden kann/sollte.

Satin-Bettwäsche von der IMM Köln 2016

Kühlende Satin-Bettwäsche. Gesehen auf der IMM Köln 2016.

1 Tipps zur Klimaregulierung bei nächtlichem Schwitzen

  • Wählen Sie wärme- und feuchtigkeitsregulierende Schlafkleidung und passen Sie Ihre Nachtwäsche den Jahreszeiten an.
  • Achten Sie auf die Raumtemperatur im Schlafzimmer. Sowohl eine zu warme (Heizungs-)Luft als auch ein zu kühles Schlafzimmer können die Schweißproduktion anregen. Als ideal gilt eine Schlafzimmertemperatur von ca. 18 Grad.
  • Schlafen Sie im Sommer in einer dünneren Bettdecke als im Winter und passen Sie Ihre Bettwäsche den Jahreszeiten an.

2 Was Sie am Tage gegen Schwitzen in der Nacht tun können

  • Trinken Sie wenig, selten oder gar keinen Alkohol.
  • Nehmen Sie tagsüber ausreichend und über den Tag verteilt Flüssigkeit zu sich, am besten (Mineral-)Wasser.
  • Vermeiden oder reduzieren Sie Ihren Konsum koffeinhaltiger Getränke.
  • Verzichten Sie, vor allem abends, auf stark gewürzte und fette Speisen.
  • Achten Sie auf ausreichend Bewegung tagsüber.

Welche Bettdecke bei der Neigung zu nächtlichem Schwitzen?

Die Bettdecke beeinflusst unser Schlafklima mit am stärksten. Häufig ist eine ungeeignete Bettdecke die Ursache für starkes, möglicherweise störendes Schwitzen in der Nacht. Neben der Anpassung an die Jahreszeiten durch Sommer- und Winterdecken sind folgende Bettdecken besonders geeignet, ein trockenes Schlafklima zu schaffen.

Microfaserdecken nehmen fast keine Feuchtigkeit auf, sondern geben sie direkt an die Umgebungsluft ab. Die Bettdecke und das Bett insgesamt bleiben entsprechend trocken.

Naturhaardecken sind extrem feuchtigkeits- und gleichzeitig wärmeregulierend. Neben der beliebten Kamelhaardecke ist die Kaschmirwolle der hochwertigste Naturstoff mit den besten Eigenschaften zum Ausgleich der Verdunstungskälte und Temperatur.

Auch Seidendecken können das Klima hervorragend regulieren, Wärme aufnehmen, speichern und bei Überschuss wieder abgeben.

Nächtliches Schwitzen vs. Nachtschweiß

Wer nachts über einen längeren Zeitraum stärker schwitzt, sollte zum Arzt gehen, um festzustellen, ob er möglicherweise unter sogenanntem „Nachtschweiß“ leidet. Der Begriff „Nachtschweiß“ wird allgemein unterschiedlich gebraucht, hat sich aber eher als Bezeichnung für übermäßiges nächtliches Schwitzen durchgesetzt, dessen Ursache verschiedenste Krankheiten sein können. Das normale nächtliche Schwitzen wird in Fachkreisen nur noch selten als Nachtschweiß bezeichnet. Auch der Duden hat diese Tendenz aufgenommen in seinen Angaben zur Wortbedeutung: Nachtschweiß = „während der Nacht im Schlaf [krankhaft vermehrt] ausbrechender Schweiß.“ Es sei darauf hingewiesen, dass wir hier Tipps für das ganz normale, nicht krankhafte nächtliche Schwitzen geben und den Begriff „Nachtschweiß“ deshalb vermeiden.

Warum Männer eher schwitzen als Frauen

Laut Forschern der Osaka International University könnte das vermehrte Schwitzen bei Männern einen evolutionären Hintergrund haben. Die Erklärung: Männer waren (z.B. auf der Jagd) größeren körperlichen Anstrengungen ausgesetzt als Frauen und verfügen deshalb über ein effektiveres Kühlsystem des Körpers. Frauen haben nicht nur weniger Schweißdrüsen als Männer, sondern auch einen geringeren Wasseranteil und fangen erst bei hoher körperlicher Anstrengung an zu schwitzen, um einen Wassermangel zu vermeiden.

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Zusammenfassung:

Bis zu einem halben Liter Flüssigkeit verlieren wir jede Nacht durch normales Schwitzen. Männer schwitzen dabei meist mehr als Frauen und sollten deshalb noch stärker auf Hygiene im Bett achten. Vom Moltontuch über die Seidendecke bis zu Trinkgewohnheiten tagsüber gibt es viele Möglichkeiten, mit dem Thema „nachts schwitzen“ noch bewusster umzugehen.

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